Die Autismus-Spektrum-Störung gehört zu den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen und umfasst die Diagnosen Frühkindlicher Autismus, Asperger-Syndrom und Atypischer Autismus. Gemeinsam sind diesen Störungen eine eingeschränkte soziale Interaktion bzw. Kompetenz, Probleme bei der Kommunikation und häufig ein eingeschränktes Verhaltens- und Interessensrepertoire.

Autismus ist in seinen Ausprägungen vielfältig, oft sind die Grenzen zwischen den Diagnosen fließend.

Es gibt nicht „die Autistin“ oder „den Autisten“ – deshalb gilt es, bei dieser Diagnose genau hinzuschauen und die jeweilige Therapie den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Menschen anzupassen. Um dies zu gewährleisten, setzt unser multiprofessionelles Team unterschiedliche Therapieformen ein, die wir mit den Eltern besprechen und mit den behandelnden Ärzt*innen abstimmen.

Kinder mit Autismus haben viele Stärken! Diese Stärken zu erkennen und zu fördern ist unser Anliegen, kombiniert mit der Hilfestellung im Alltag.

Das Bild zeigt eine getigerte Katze allein auf einem Holzsteg.
Das Bild zeigt eine Aloe-Pflanze in Nahaufnahme.

Unsere Zielgruppe sind Kinder im Vorschul- und im Grundschulalter mit einer Diagnose aus dem Autismus-Spektrum.

Unsere Angebote verstehen sich immer als Hilfe für die ganze Familie. Da die Familie das primäre Entwicklungs- und Erfahrungsfeld der Kinder und darstellt, kann Autismus-Förderung nur dann langfristig wirksam sein, wenn die Hilfen in das Familiensystem integriert und an der spezifischen familiären Situation ausgerichtet sind. Umfassende Beratung hat deshalb einen besonders hohen Stellenwert.

Im Mittelpunkt all unserer Förderangebote steht der Mensch.

Wir möchten die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit von Menschen mit Autismus fördern, sie bei der Sozialisation und in ihrer Entwicklung fördern und ihre Integration in die Gesellschaft unterstützen.

Dies alles soll in Übereinkunft mit den persönlichen Interessen der Klient*innen stehen, denn ihre Lebensqualität und Zufriedenheit sind unser Hauptkriterium.
Im Vordergrund stehen die Förderung sozialer Fähigkeiten und der Kommunikation, die Erweiterung des Handlungsrepertoires und die Förderung der Selbständigkeit.

Da Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen häufig Probleme haben, Erlerntes auf neue Situationen und Umgebungen zu übertragen bzw. unter veränderten Bedingungenanzuwenden, ist uns eine große Lebensnähe und Alltagsorientierung besonders wichtig. Daher arbeiten wir viel vor Ort im Elternhaus, in Kindergarten, Schule, Freizeitgruppen. Die Auswahl der Förderorte basiert dabei auf den gemeinsam von den Eltern, den Fachkräften und den Kostenträgern festgelegten Zielen und Inhalten.

Am Anfang steht immer die Erstberatung, sowohl für die Klient*innen mit der gesicherten Autismus-Diagnose als auch für diejenigen, die sich eine Beratung in Bezug auf eine mögliche Autismus-Spektrum-Störung wünschen. Im Gespräch erfolgt eine Beratung zu den unterschiedlichen Förder- und Therapieangeboten. Sofern die Diagnose noch nicht gestellt wurde, kann eine erste Einschätzung erfolgen, ob eine Diagnostik eingeleitet werden sollte.
Wir bieten selbst keine Diagnostik an, helfen aber bei der Auswahl entsprechender Ärzt*innen oder Kliniken.

Nach der gesicherten Diagnose und der Kostenzusage wird ein individueller Förderplan erstellt, der den aktuellen Entwicklungsstand berücksichtigt und die Ziele umreißt, die wir gemeinsam mit den Kindern und ihren Eltern und Familien festlegen und mit fachspezifischem Wissen ergänzen und begründen. Dieser Plan wird im Förderverlauf fortwährend an die Entwicklung des Kindes angepasst.

Aufgrund der Vielfalt und der individuell sehr unterschiedlichen Ausprägung von Autismus-Spektrum-Störungen nutzen wir verschiedene Ansätze und Elemente der Heilpädagogik, Pädagogik und Psychologie:

– Heilpädagogische Methoden (Psychomotorik, rhythmisch-musikalische Förderung, Rollenspiele, Entspannungsübungen und vieles mehr)
– Unterstützte Kommunikation (PECS – Picture Exchange Communication System)
– TEACCH (Treatment and Education of Autistic and related Communication handicapped Children)
– Training der Theory of Mind

Im Regelfall beginnt die Förderung in Einzelbehandlung, um später auf Kleingruppen und Gruppen erweitert zu werden, um den Transfer von erlernten Verhaltensweisen auf die Gruppe zu fördern.

Eltern- und Familienberatung

Ein fester Bestandteil unseres systemisch orientierten Förderangebotes sind die Beratung und Begleitung für Eltern und weitere Bezugspersonen. Das soziale Umfeld ist von entscheidender Bedeutung für den Therapieerfolg.

Fachliche Beratung (consulting) und/oder psychotherapeutisch orientierte Beratung (counseling) unterstützen den Prozess der Umorientierung und Klärung innerhalb der Familie. Diese Hilfen werden sowohl innerhalb der Förderung als auch ergänzend dazu angeboten.

Auch die heilpädagogische fachliche Anleitung der Eltern und anderer Bezugspersonen ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. In Krisen und Konflikten, deren Anlass die Behinderung ist, bei Verhaltens- und Beziehungsstörungen bieten wir Erziehungs- und Familienberatung an.

Die Vernetzung der Eltern/Angehörigen untereinander, die ein wesentliches Element unserer Arbeit darstellt, wird in der Form regelmäßiger Gesprächskreise unter fachlicher Leitung ermöglicht werden, um den Betroffenen die Gelegenheit zum Austausch zu geben.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Kooperation mit den Einrichtungen, in denen unsere Klient*innen leben, arbeiten oder beschult werden.

Hier bieten wir:

• Informationen über das Störungsbild Autismus
• Unterstützung bei der Förderung im Alltag und bei der Auswahl und Initiierung weiterer Maßnahmen (Wahl des Kindergarten, der Schule, des Arbeitsplatzes sowie Wahrnehmung von familienentlastenden, medizinischen und therapeutischen Angeboten)
• Krisenintervention

Ein weiteres wesentliches Ziel unserer Arbeit ist die Zusammenarbeit und Vernetzung mit Behörden, Kliniken, Ärzt*innen und weiteren Facheinrichtungen.

Ausstattung

Die IFF bietet an beiden Standorten (Heven und Annen) behindertengerechte Räumlichkeiten für die Förderung. Das Raumangebot ermöglicht und gewährleistet ein den Erfordernissen entsprechendes ambulantes Arbeiten, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fachkräfte und der Eltern und diagnostische, pädagogische, therapeutische und beratende Tätigkeiten.

Die umfangreiche Sachausstattung umfasst umfangreiche, auf das Störungsbild ausgerichtete Materialien, Test- und Diagnostikmaterial, Medien und vieles mehr.

Die Förder- und Behandlungsmaßnahmen sind in der Regel für die Eltern kostenfrei. Kostenträger sind, entsprechend den gesetzlichen Regelungen, der örtliche Sozialhilfeträger, das Jugendamt oder die zuständige Krankenkasse.

Sollten Sie hierzu weitere Fragen haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden.

Leitung
Heilpädagogin

Medizinische FachkräfteDas Bild zeigt das Team der Frühförderung.
Kinderärzt*innen der Kinderklinik des Marienhospitals (Kooperationspartner)
Diplompsychologin

Heilpädagogische Fachkräfte
Diplom-Heilpädagog*innen
Heilpädagog*innen

Therapeut*innen
Diplom-Sprachheilpädagogin
Ergotherapeutin
Physiotherapeut*innen der Praxis D. Finkensiep (Kooperationspartner)

Das Bild zeigt einige Legosteine.
Das Bild zeigt eine Kinderhand, die einen Lego-Zug über eine Brücke fahren lässt.

Ansprechpartnerin

Interdisziplinäres Zentrum für Frühberatung,
Frühförderung und Heilpädagogik

Wannen 81
58455 Witten

 

Zweigstelle Annen

Annenstraße 122
58453 Witten

 

Das Bild zeigt Sabine Hebenstreit.

 

 

 

 

 

Sabine Hebenstreit

Leitung
Interdisziplinäres Zentrum für Frühförderung
Zum Kontaktformular
Tel.: 0 23 02 – 2895 – 601
Fax: 0 23 02 – 2895 – 600

Das Bild zeigt bunte Bausteine, die aufeinander gestellt sind.