In ganz besonderer Mission war Manon Füllgraf, Leiterin der FLiWi, Anfang Juni unterwegs.
Auf Einladung des FDP-Landtagsabgeordneten Marcel Hafke nahm sie als Sachverständige an der Ausschusssitzung für Familie, Kinder und Jugend teil.
„Sockelfinanzierung einführen: Für eine ehrliche, auskömmliche und qualitätsfördernde Finanzierung der frühkindlichen Bildung in NRW“ – um über dieses Thema zu diskutieren, waren Vertreter der großen Parteien zusammengekommen. Geladen waren Sachverständige vieler Organisationen: Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege NRW, die GEW, ver.di und viele andere stellten sich den Fragen der Politiker, die in zwei Fragerunden die Experten um Informationen und Stellungnahmen baten.
Dabei ging es um Fragen wie die mögliche Beitragsfreiheit für Kitas, aber auch den Fachkräfteschlüssel, multiprofessionelle Teams, die Situation der Arbeitskräfte und vieles mehr.
Im Zuge der Planung und Eröffnung der Kita Schatzkiste der Lebenshilfe hatten sich Kontakte zur FDP ergeben. Die lokalen Politiker zeigten großes Interesse an der „Modell-Kita“, die zeigt, was möglich wäre, wenn die Politik eine entsprechende Finanzierung gewährleisten würde. Manon Füllgraf hatte zahlreiche Gespräche geführt, um zu verdeutlichen, durch welche Maßnahmen eine solche Betreuungsqualität für alle Kinder möglich wäre. Ihr Fachwissen und ihr großes Engagement führten zu der Einladung in die Landtagssitzung.
In ihrem Statement legte sie dezidiert ihre langjährigen Erfahrungswerte dar, sprach sich klar gegen eine mögliche Beitragsfreiheit aus, die Studien zufolge auch von den meisten Eltern nicht gewünscht wird. Darüber hinaus erläuterte sie die Nachteile, die die variablen Buchungszeiten für den Personalschlüssel und die Finanzierung haben. Die Bildung multiprofessioneller Teams (zum Beispiel mit Logopädin, Motopädin und Heilpädagogin), die Manon Füllgraf aus eigener Erfahrung kennt, sieht sie als die beste Möglichkeit, die Kinder entsprechend ihren Bedürfnissen zu fördern und darüber hinaus Zusatzaktionen wie den gescheiterten „Delphin“-Sprachtest schlicht überflüssig zu machen. Dazu sei es aber auch zwingend erforderlich, diese Fachkräfte ihren Qualifikationen entsprechend zu bezahlen und sie nicht zum Gehalt von Erzieherinnen mitlaufen zu lassen. Wichtig war ihr auch das Thema Inklusion – sie nutzte die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass hier die grundlegenden Bedingungen noch absolut nicht optimal und Verbesserungen dringend notwendig sind.
Geplant ist auch in Zukunft eine enge Zusammenarbeit mit der FDP zu diesem Thema.