Am 5. Mai verwandelte sich das Gelände der Lebenshilfe Witten in einen einzigen großen Sportplatz!
Der neu gegründete inklusive Sportverein „Inklusiver Sportclub Witten e.V.“ feierte sein erstes Sportfest – und viele interessierte Besucher waren gekommen!
Die Lebenshilfe war allerdings „nur“ der Gastgeber, denn der Sportverein ist eigenständig und an keine Organisation und keinen Träger gebunden. Der Vorstand des Vereins besteht aus Marika Wollschläger, Bereichsleitung von ALW , Jürgen Zerbin, Leiter des Ambulant Betreuten Wohnens bei INTEGRA, und Andreas Blappert, der im Christopherushof wohnt und arbeitet. Das Datum für das erste Fest des Vereins war nicht zufällig, wie Marika Wollschläger erzählt: „Heute ist der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.“
Zahlreiche „Schnupperangebote“ warteten auf die motivierten Gäste: Boule, Walking, Step-Aerobic, Ballett und vieles mehr konnte man direkt vor Ort ausprobieren.
Wie es zur Gründung des Vereins kam, berichtet Dr. Dieter König, Geschäftsführer der Lebenshilfe Witten und Ideengeber für den Verein. Anlass war ein überregionaler Workshop zahlreicher Werkstätten Deutschlands, initiiert von der Firma Ausbüttel, der sich mit der möglichen Inklusion im Fußballsport beschäftigte. „Wir merkten aber schnell, dass das viel zu kurz gegriffen war“, erzählt Dieter König. Ein leistungsorientierter Sport wie Fußball eignete sich nicht. „Niederschwellige Sportarten ohne Leistungsgedanken bilden nun die Basis für das Angebot des Vereins.“
Um dem Verein Starthilfe zu geben, stellt die Lebenshilfe ihre Infrastruktur, die durch den FUD vorhanden ist, und erste finanzielle Hilfen zur Verfügung. Gefördert wurde das Sportfest durch das Programm „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und durch das Förderprogramm „Noch viel mehr vor“ der Aktion Mensch. Herzlichen Dank für die großzügige Unterstützung! Geschäftsführerin Judith Wagner erzählt, dass zahlreiche Kooperationen geplant sind, so zum Beispiel mit dem TUS Bommern. Darüber hinaus wird die Mitgliedschaft im Behinderten- und Rehabilitationssportbund NRW angestrebt.
An Partnern wird es wohl nicht mangeln – die Gründung stößt überall auf großes Interesse. So kann sich Elke den Brave, Leiterin der Beratungsstelle Wildwasser in Bochum, eine Zusammenarbeit sehr gut vorstellen: „Unser präventives Angebot Drachenbootpaddeln war von Anfang an inklusiv. Da würden wir uns über die Kooperation mit dem ISW sehr freuen!“
Auch Cäcilie und Tochter Carmen Szonn sind begeistert von dem neuen Angebot. Die Torwand hat es ihnen besonders angetan. Cäcilie Szonn fasst die Hoffnungen, die sie in den neuen Club setzt, prägnant zusammen: „Ängste abbauen und Mauern in den Köpfen einreißen!“ Tochter Carmen ist in der WfbM der SoVD-Lebenshilfe beschäftigt und wohnt in einer der Wohngemeinschaften der Lebenshilfe Witten. Jeanette Kleffman, die am Empfang der Lebenshilfe arbeitet, hat ebenfalls viel Spaß: „Ich habe gerade Boule gespielt. Und jetzt will ich meinen Freund Sascha beim Aerobic filmen.“ Sport ist ihr sehr wichtig, aber: „Ganz allein an Geräten zu trainieren, das ist nichts für mich. Ich mag das gemeinsame Erleben!“
Einzelheiten über bestehende und geplante Angebote und eine Mitgliedschaft im Verein erfährt man bei Judith Wagner. Tel.: 2895 401 oder Mail: info@isc-witten.org.