Am 17. Juni fand die diesjährige Jahreshauptversammlung der Lebenshilfe Witten statt – diesmal aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen nicht als Präsenzveranstaltung, sondern digital über den Anbieter ZOOM.
Die vorzunehmenden Abstimmungen und Wahlen wurden im Vorlauf von den Vereinsmitgliedern schriftlich vorgenommen. Die dazu notwendigen Unterlagen wurden jedem stimmberechtigten Mitglied des Vereins in schriftlicher Form zugeschickt.
Der Vorstandsvorsitzende Friedrich-Karl Kamplade, Geschäftsführer Dr. Dieter König, Geschäftsleitung Roland Sauer, Christina Dronski (Leitung Zentrale Finanzen), Cordula Rode (Öffentlichkeitsarbeit) waren im Besprechungsraum der Lebenshilfe anwesend. 18 Vereinsmitglieder nahmen über ZOOM an der Veranstaltung teil.
Am Anfang stand der Bericht von Stefan Lödding von der Solidaris Revisions-GmbH, der die jährlichen Jahresabschlüsse des Vereins und der Gesellschaften vorstellte. Er erklärte, dass die Einschränkungen durch die Corona-Schutzmaßnahmen im vergangenen Jahr fast vollständig durch die zur Verfügung gestellten Ausgleichszahlungen des Landes und des Bundes finanziell aufgefangen werden konnten. Umsatzerlöse und Personalaufwand aller Gesellschaften stiegen, die Liquidität aller Gesellschaften und des Vereins bleiben gesichert auf gutem Niveau.
Im Folgenden stellte Herr Kamplade die Tagesordnung vor, die von allen angenommen wurde, und bestimmte im Einvernehmen mit den Teilnehmern Frau Cordula Rode zur Schriftführerin des Protokolls der diesjährigen JHV.
Das Protokoll der letztjährigen Sitzung wurde angenommen, wie die Auszählung der im Vorfeld schriftlich abgegebenen Stimmen ergeben hatte. Aufgrund einiger Unklarheiten in diesem Protokoll, die von vereinzelten Mitgliedern angesprochen worden waren, wurde TOP 11 im Protokoll dahingehend geändert. Herr Kamplade verlas die Änderung. Keiner der Teilnehmer*innen hatte Einwände dagegen. Darüber hinaus war im Vorfeld der Vorschlag gemacht worden, das Protokoll der JHV in Zukunft zeitnah an die Mitglieder zu schicken, damit dergleichen Unklarheiten nicht erst ein Jahr danach angesprochen werden können. Herr Kamplade stimmte dem Vorschlag zu, das Protokoll in Zukunft innerhalb von drei Wochen nach der JHV zur Verfügung zu stellen.
Der Vorstandsvorsitzende gab einen kurzen Bericht zu den Ereignissen des Jahres 2020 und einen Ausblick auf das aktuelle Jahr. Ererklärte, dass die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr durch Ungewissheiten und Einschränkungen die Lebenshilfe Witten stark getroffen hat. Trotz der damit verbundenen Sorgen und Probleme, trotz der massiven Einschränkungen für jeden Einzelnen und trotz aller Befürchtungen auch wirtschaftlicher Probleme seien der Verein und die verbundenen Gesellschaften aber besser durch diese Zeit gekommen als befürchtet. Selbstverständlich hätten sich die Maßnahmen aber sehr stark auf das gesamte gemeinschaftliche Leben ausgewirkt. Freizeiten, Ausflüge, Feiern und Sportaktivitäten hätten ausfallen müssen. Auch das 60-jährige Jubiläum der Lebenshilfe Witten habe abgesagt werden müssen, und es sei trotz sinkender Inzidenzwerte unklar, ob man die Feierlichkeiten noch in diesem Jahr nachholen könne.
Zum Thema Baumaßnahmen berichtete Herr Kamplade, dass der neue Anbau des BBU (Bereich Besonderer Unterstützungsbedarf), der durch einen massiven Wasserschaden notwendig geworden sei, inzwischen innerhalb des dafür angesetzten Kostenrahmens fertiggestellt sei und nach der nun anstehenden Möblierung in Kürze bezugsfertig sei. Die Sanierung der Kita Wannen konnte inzwischen abgeschlossen werden. Für die Kita Blumenwiese in Bommern, die in Räumlichkeiten der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte arbeitet, ist ein Ausbau geplant. Die Kita werde im Ortsteil so gut angenommen, dass eine Ausweitung von zwei auf vier Gruppen nötig sei. Der Architekt, der den gesamten Komplex geplant hat, ist von der Genossenschaft beauftragt worden, diese Erweiterung des bestehenden Baukörpers entlang dem Bommerfelder Ring zu entwickeln.
Auf der Basis der Einführung des BTHG wird für den Bereich der WfbM eine deutlich personenzentriertere Förderung jedes einzelnen Menschen mit Behinderung verlangt. Das bedeute, dass die Werkstatt intern durchlässiger werden müsse, so dass zum Beispiel ein derzeit in der Hauptwerkstatt beschäftigter Mensch zukünftig in der Autopflege arbeiten könne oder jemand von der IDL in die Schreinerei wechseln könne. Das führe auch dazu, dass sich die Berufsbildenden Bereiche von Hauptwerkstatt und IDL verändern werden hin zu einer zusammenhängenden Organisationseinheit. In dieser sollen die Qualifizierungsbereiche Holz und Stein, Montage und Verpackung, Gartenbau, Hauswirtschaft und Bürodienstleistungen angeboten werden. Es sei geplant, ein Grundstück an der Dortmunder Straße von der Stadt Witten zu erwerben. Auf diesem soll ein Gebäude erstellt werden, das den zukünftigen Berufsbildenden Bereich, aber auch unter anderem die immer weiter expandierende Frühförderung beherbergen solle. Der Arbeitstitel für dieses Gebäude, das modular gebaut werden soll, ist Inklusives Bildungs-/Bewegungs-/Begegnungscenter.
Gespräche mit der Stadt Witten haben bereits stattgefunden, die Stadt stütze die vorgetragenen ersten Planungsüberlegungen und auch die Überlegungen, den Bau in Stufen zu errichten. Der Vorstand habe über das Projekt bereits beraten und sein grundsätzliches Einverständnis signalisiert, allerdings müssten noch Fragen zur Finanzierung und zur Bereitstellung der erforderlichen Personal-und Sachkapazitäten geklärt werden.
Herr Kamplade als Kuratoriumsmitglied trug Daten zur Vermögenslage und Geschäftstätigkeit der Stiftung Lebenshilfe/Martina-Boheim-Stiftung vor.
Der Jahresabschluss 2020, die Entlastung des Vorstands und die Beauftragung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Solidaris Revisions-GmbH für den Jahresabschluss 2021 wurden durch die im Vorfeld abgegebenen Stimmen genehmigt.
Zur geplanten Satzungsänderung konnten die Vereinsmitglieder nicht nur mit „Ja“ oder „Nein“ stimmen, sondern darüber hinaus dem Antrag auch „Mit Einschränkung“ zustimmen oder ihn damit ablehnen. 57 Stimmen wurden abgegeben, davon einige mit Kommentar zu einigen inhaltlichen Punkten.
Ein geäußerter Kritikpunkt war auch die digitale Durchführung der JHV. Dadurch werde für viele nicht technik-affine Mitglieder die Teilnahme nahezu unmöglich. Herr Kamplade verwies dazu auf die Corona-Schutzmaßnahmen und äußerte die Hoffnung, dass die JHV im nächsten Jahr wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden könne.
Die formal beschlossene Satzungsänderung wird noch einmal vom Vorstand im Detail besprochen, bevor sie gemäß den Abstimmungsergebnissen in Kraft gesetzt wird.
Die Ergebnisse der schriftlich im Vorfeld durchgeführten Wahlen zum Vorstand lauten wie folgt:
Herr Markus Szonn wurde zum Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Herr Harald Herrmann wurde ebenfalls zum Stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Frau Linda Titze wurde zum Vorstandsmitglied gewählt.
Frau Jennifer Bremer-Rutkowski wurde zum Vorstandsmitglied gewählt.
Frau Vaorin wurde als Vorstandsmitglied bestätigt.
Herr Frank Fenske wurde als Berater des gewählten FCL-Vorsitzenden als Mitglied des Vereinsvorstands bestätigt.
Alle Gewählten nahmen die Wahl an.
Vereinsmitglieder können ab sofort das Protokoll per Mail oder per Post anfordern!